Ebracher Musiksommer

Ebracher Musiksommer Konzert in Ebrach

Ebracher Musiksommer -
Profil eines fränkischen Klassikfestivals

Überblick und Bedeutung

Der Ebracher Musiksommer ist ein etabliertes Klassikfestival in Franken. Seit 1990 prägt es die regionale Kulturlandschaft mit Konzerten auf hohem Niveau, die vor allem in der ehemaligen Zisterzienserabtei Ebrach stattfinden – im barocken Kaisersaal und in der frühgotischen Abteikirche. Künstlerischer Kopf und Gründer ist der Dirigent Gerd Schaller. Trägerseitig ist der Markt Ebrach eingebunden.

Spielstätten und Akustik

Zwei sehr unterschiedliche Räume bestimmen das Klangbild:

  • Kaisersaal: Spätbarockes Ambiente, kammerorchestergeeignet, Programmfokus auf Barock und Wiener Klassik. Die Saalakustik unterstützt Transparenz, Artikulation und fein ziselierte Klangfarben – ideal für stilgerechte Besetzungen und historische Aufführungspraxis. 

  • Abteikirche: Frühgotischer Großraum mit langem Nachhall, prädestiniert für groß besetzte Werke, Sinfonik und geistliche Musik. Hier fanden zahlreiche Bruckner-Konzerte und -Aufnahmen statt. 

Ergänzend nutzt das Festival regelmäßig bedeutende Säle außerhalb Ebrachs, u. a. den Max-Littmann-Saal (Regentenbau Bad Kissingen) und den Joseph-Keilberth-Saal (Konzerthalle Bamberg). Diese Ausweich- bzw. Zusatzspielstätten erweitern Repertoire und Publikum.

Programmprofil

Inhaltlich deckt der Musiksommer ein breites Spektrum ab:

  • Barock bis Klassik im Kaisersaal (Bach, Händel, Haydn, Mozart u. a.). 

  • Sinfonisches Repertoire und geistliche Großformen in der Abteikirche, mit deutlichem Schwerpunkt auf Anton Bruckner. 

  • Raritäten und Wiederentdeckungen: u. a. Franz von Suppès Requiem, Karl Goldmarks Oper Merlin und Johann von Herbecks Große Messe. Aufnahmen erschienen beim Label Profil Edition Günter Hänssler; Ko-Produktionen mit dem Bayerischen Rundfunk. 

  • Orgelreihe: Der Orgelförderverein Ebrach veranstaltet internationale Orgelkonzerte auf drei Orgeln in der Abteikirche; teils mit prominenten Organisten, Eintritt oft frei (Spenden erbeten). 

Das Festival arbeitet mit einem Hausorchester: Philharmonie Festiva (Ltg. Gerd Schaller). Gastieren tun außerdem renommierte Klangkörper (u. a. Münchner Rundfunkorchester, Dresdner Kapellsolisten, Nürnberger Symphoniker). Der Musiksommer dient zugleich als Podium für Nachwuchssolisten.

Der „Bruckner-Schwerpunkt“

Internationales Profil gewann Ebrach insbesondere mit dem langfristigen Bruckner-Projekt: Aufführung und Gesamteinspielung sämtlicher Symphonien durch Gerd Schaller und die Philharmonie Festiva – inklusive kritischer Fassungen und seltener Versionen. Begleitend gab es wissenschaftliche Formate (z. B. Symposium „Bruckner auf Reisen“ mit dem Anton-Bruckner-Institut Linz). 2023 wurde der Zyklus mit weiteren konzertanten Stationen fortgesetzt; 2025 markierte ein Konzert einen Zäsurpunkt innerhalb des mehrjährigen Unternehmens.

Saison, Ablauf und Repertoire-Breite

Die Saison erstreckt sich typischerweise vom späten Frühjahr bis in den Herbst. 2025 etwa umfasste das Programm Kaisersaalkonzerte und sinfonische Abende (u. a. Schubert, Mendelssohn, Beethoven, Mozart; Solisten wie Jiří Vodička; Ensembles wie die Nationale Kammerphilharmonie Prag). Das Repertoire zeigt bewusst Kontraste: vom Virtuosenstück (La Ronde des Lutins von Bazzini) bis zu großen Sinfonien.

Produktion, Medien und Aufnahmen

Zahlreiche Konzerte wurden mitgeschnitten oder als Tonträger veröffentlicht. Kooperationen mit dem Bayerischen Rundfunk (Studio Franken) sowie TV-Ausstrahlungen (u. a. 3sat) haben die Reichweite des Festivals erhöht. Die Bruckner-Einspielungen von Schaller/Philharmonie Festiva sind im Fachdiskurs präsent und werden in internationalen Rezensionen besprochen.

Organisation und Service

Der Kartenservice läuft über die Festivalorganisation; Programm- und Serviceinfos, Newsletter-Anmeldung sowie Kontaktwege sind zentral auf der Festival-Website gebündelt. Für die Orgelkonzerte informiert der Orgelförderverein gesondert.

Historische und regionale Verankerung

Das Festival steht in der Tradition eines klösterlichen Musiklebens, das seit der Zisterzienserzeit in Ebrach dokumentiert ist. Die räumliche Aura der Abtei – Architektur, Kunstgeschichte, Raumakustik – ist nicht Beiwerk, sondern integraler Bestandteil des Markenkerns. Regionale Institutionen und öffentliche Stellen stellen die kulturelle Bedeutung regelmäßig heraus.

Einordnung

  • Künstlerisches Profil: klarer Schwerpunkt auf Klassik und Romantik mit Spezialisierung auf Bruckner, ergänzt durch Raritätenpflege.

  • Marke: Kombination aus historischer Kulisse, eigenem Orchester und langfristigen Werkreihen – diese Kontinuität verschafft Wiedererkennungswert.

  • Publikumswirkung: Mix aus Kennerprogramm (Fassungsfragen, Raritäten) und zugänglichen Kernwerken.

  • Netzwerk: Medien- und Rundfunkpartnerschaften, professionelle Tonträgerproduktion und Gastspiele in Spitzen-Sälen der Region.

Aktueller Ausblick

Für die laufenden bzw. nächsten Spielzeiten kommuniziert das Festival Programm, Termine und Besetzungen fortlaufend online; auch Sonderformate wie Orgelkonzerte oder Buch-Publikationen (z. B. „35 Jahre Ebracher Musiksommer“) werden dort angekündigt. Wer Planungssicherheit braucht, sollte direkt in die Programmpublikationen und Hinweise des Festivals schauen.

Quellenhinweise: Offizielle Festivalinformationen, Programmpublikationen und verlässliche Sekundärquellen: Festival-Website (Programm/Service), Programm-PDF 2025, Landkreis-Seite, Philharmonie-Festiva-Seite, concerti-Festivalprofil, BRUCKNER2024-Berichte sowie einschlägige Pressemeldungen. Alle Angaben geprüft und in eigenen Worten zusammengefasst.

Künstler abseits von Schaller – mit Beispielen und Kontext

Jean-Baptiste Monnot

Jean-Baptiste Monnot ist ein international gefeierter französischer Organist und wird regelmäßig als Gast für die Internationalen Orgelkonzerte Ebrach eingeladen. 

  • Er ist Titularorganist der berühmten Cavaillé-Coll-Orgel in St. Ouen (Rouen), Frankreich. 

  • Zu seinem künstlerischen Profil gehören sowohl romantisches wie auch modernes Orgelrepertoire – etwa Werke von Liszt, Franck, Widor, Bach. 

  • In Ebrach spielt er regelmäßig frei zugängliche Orgelkonzerte (Eintritt frei, Spenden erbeten). 

  • Er hat das Konzept der „Orgue du Voyage“ (eine modulare, transportable Pfeifenorgel) ins Leben gerufen, was sein Engagement für Innovation und Mobilität von Orgelmusik unterstreicht.

Michael Schönheit

Michael Schönheit ist ein weiterer Organist, der in der Ebracher Orgelreihe auftritt. 

  • Er ist Gewandhausorganist zu Leipzig und gilt als profilierter Interpret klassisch-romantischer Orgelmusik. 

  • Sein Konzert in Ebrach umfasst typischerweise ein Programm mit klassischen Orgelwerken wie Präludien, Fugen und Toccaten (z. B. Bach, Liszt) 

  • Als Künstler bringt er eine gesicherte Reputation und hohe technische Fertigkeit mit, die das Orgelangebot des Festivals stärkt.

Weitere Organisten laut Markt Ebrach / Orgelförderverein

Laut Angaben des Marktes Ebrach und des Orgelfördervereins sind weitere Künstler im Rahmen der Orgelkonzerte vorgesehen.  Dazu zählen u. a.:

  • Prof. Dr. Andreas Sieling – Domorganist am Berliner Dom: er spielt in Ebrach zu einem der Orgelkonzerte. 

  • Studierende der Orgelklasse der Musikhochschule Würzburg (Prof. Bossert) – in einem Konzertformat, das junge Talente fördert. 

  • Hans-Bernhard Ruß – Organist an der Augustinerkirche Würzburg, ebenfalls eingeladen. 

  • Prof. Markus Willinger – Domorganist am Bamberger Dom: auch er ist angekündigt.

Diese Auswahl zeigt, dass das Orgelprogramm unabhängig vom Dirigenten Schaller ein eigenständiges Profil hat, mit renommierten Organisten und Nachwuchsmusikern gleichermaßen.

Auswahl bedeutender Gastkünstler beim Ebracher Musiksommer (Orgel, Solisten, Orchester)

Martin Schmeding

  • Im Programm 2025 ist Martin Schmeding als Organist für ein Orgelkonzert angekündigt (Ebrach, Abteikirche)  .

  • Schmeding ist renommierter Kirchenmusiker und Universitätsprofessor, bekannt für stilistisch differenzierte Interpretationen in Orgel- und Tastenmusik. Seine Teilnahme unterstreicht das Niveau des Orgelangebots als eigenständige Konzertreihe.

Hans-Christian Hutter

  • Ebenfalls 2025 angekündigt: Hans-Christian Hutter spielt ein Orgelkonzert in der Abteikirche  .

  • Hutter ist in der Orgelszene aktiv und bringt mit seinem Repertoire meist klassische, romantische und moderne Werke ein – eine geschätzte Bereicherung des Orgelzyklus.

Johannes Unger

  • Für 2025 ist Johannes Unger als Orgelkünstler in der Abteikirche benannt  .

  • Unger ist bekannt für sein Einfühlungsvermögen in sakrale Räume und eine ausgewogene Stilinterpretation klassischer Orgelwerke, was ihn zu einem geeigneten Kandidaten für kirchenmusikalische Akzente macht.

Trio Fontenay

  • Beim Kammerkonzert 2025 im Kaisersaal ist das Trio Fontenay gelistet  .

  • Das Trio zeichnet sich durch ausgewogene Kammermusik-Programme aus, oft mit Klaviertrios von Klassik über Romantik bis Moderne. Mit ihrer Präsenz zeigt das Festival, dass nicht nur Orgel und Sinfonik, sondern auch Kammermusik gezielt gefördert wird.

Christiane Karg & Gerold Huber

  • Im Rahmen eines Liederabends 2025 treten Christiane Karg (Sopran) und Gerold Huber (Klavier) auf  .

  • Karg zählt zu den gefeierten Lied- und Opernsängerinnen im deutschsprachigen Raum, mit einem weiten Repertoire in Lied und Oper. Huber ist ein renommierter Liedbegleiter, der mit zahlreichen Sängern zusammenarbeitet. Ihr Auftritt demonstriert die programmatische Offenheit des Festivals für vokale Kunst – auch ohne Schaller-Dirigat.

Nationale Kammerphilharmonie Prag

  • Bereits für 2025 ist die Nationale Kammerphilharmonie Prag angekündigt, dirigiert von Jan Talich  .

  • Dieses Orchester bringt internationales Flair und gute Orchesterqualität in das Festivalprogramm. Der Gastauftritt mit eigenem Dirigenten zeigt, dass das Festival nicht nur mit dem Hausorchester unter Schaller operiert.

Münchner Rundfunkorchester & Bamberger Symphoniker

  • Laut allgemeinen Informationen zum Festival treten regelmäßig renommierte Orchester wie das Münchner Rundfunkorchester und die Bamberger Symphoniker als Gastorchester auf  .

  • Diese Orchester mit eigenem Leitungsteam erweitern das Orchesterangebot des Festivals, bringen unterschiedliche Klangfarben und Interpretationsansätze ein und sprechen ein breiteres Publikum an.

Hans-Bernhard Ruß

  • Bei einem Orgelkonzert wurde Hans-Bernhard Ruß als Interpret genannt, z. B. ein Beitrag auf der Festival-Facebookseite verweist auf ein Orgelkonzert mit ihm in Ebrach  .

  • Ruß ist als Kirchenmusiker und Organist aktiv, häufig mit Engagement in der Region. Seine Teilnahme zeigt, dass auch lokale oder regionale Organisten einen Platz im Programm erhalten.

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