Warum Pferde Hufeisen tragen – alles über Hufbeschlag, Heißbeschlag und Alternativen

Warum Pferde Hufeisen tragen – alles über Hufbeschlag, Heißbeschlag und Alternativen

Warum tragen Hauspferde Hufeisen, während Wildpferde barhuf laufen? Wir erklären, was beim Hufbeschlag passiert, wie oft er nötig ist und welche Alternativen es gibt.

Warum Pferde Hufeisen brauchen

Hufe wachsen wie Fingernägel. In freier Wildbahn nutzen sie sich auf wechselndem Boden gleichmäßig ab. Hauspferde dagegen laufen oft auf weichen Wiesen oder harten Straßen und tragen zusätzliche Lasten. Das führt zu ungleichmäßigem Abrieb. Hufeisen schützen, geben Halt und können Fehlstellungen korrigieren.

Heißbeschlag oder Kaltbeschlag?

  • Kaltbeschlag: Vorgefertigtes Eisen wird kalt angepasst und aufgenagelt.

  • Heißbeschlag: Eisen wird erhitzt, kurz auf den Huf aufgedrückt (Horn ist schmerzfrei), so sieht der Schmied sofort, wo er anpassen muss. Ergebnis: sehr genauer Sitz.

Ablauf eines Hufbeschlags

  1. Altes Eisen abnehmen, Huf kürzen und glätten.

  2. Eisen individuell anpassen (warm oder kalt).

  3. Aufnageln mit speziellen Hufnägeln, Spitzen abzwicken, vernieten.

  4. Hufwand glätten, Sitz kontrollieren.

Wie oft zum Hufschmied?

Die meisten Pferde brauchen alle 6–8 Wochen einen Termin. Je nach Wachstum und Nutzung können es auch 4–12 Wochen sein. Auch Barhufpferde müssen regelmäßig ausgeschnitten werden.

Alternativen zum Eisen

  • Barhuf: Bei vielen Freizeitpferden möglich, wenn die Bedingungen stimmen.

  • Hufschuhe: Abnehmbarer Schutz fürs Reiten.

  • Kunststoff- oder Klebebeschläge: Leicht, stoßdämpfend und besonders bei empfindlichen Hufwänden geeignet.

Rechtlicher Rahmen

In Deutschland ist der Hufbeschlag gesetzlich geregelt. Nur ausgebildete und geprüfte Hufschmiede dürfen Pferde beschlagen. Ziel ist immer: Schutz des Pferdes und tierschutzgerechte Hufpflege.


Hufeisen sind nicht „unnatürlich“, sondern ein notwendiger Schutz, den Hauspferde durch ihre veränderten Lebensumstände brauchen. Ob Heißbeschlag, Kaltbeschlag oder moderne Alternativen – wichtig ist ein regelmäßiger Besuch beim Hufschmied.

FAQ zum Thema Hufbeschlag

Warum brauchen Hauspferde Hufeisen?

Hauspferde laufen häufig auf harten Untergründen und tragen zusätzlich Gewicht. Hufeisen verhindern übermäßigen Abrieb, geben Halt und schützen vor Schäden.

 

Heißbeschlag oder Kaltbeschlag – was ist besser?

Der Heißbeschlag ermöglicht die genaueste Anpassung. Beim Kaltbeschlag wird das Eisen kalt angepasst – das reicht, wenn nur kleine Korrekturen nötig sind.

 

Wie oft müssen Hufe gemacht werden?

In der Regel alle 6–8 Wochen. Je nach Wachstum, Nutzung und Haltung kann der Zeitraum auch zwischen 4 und 12 Wochen liegen. Barhufpferde brauchen ebenfalls regelmäßige Bearbeitung.

 

Welche Alternativen gibt es zu Hufeisen?

Mögliche Alternativen sind Barhufhaltung mit Hufschuhen, Kunststoff- oder Verbundbeschläge sowie Klebebeschläge. Welche Variante passt, hängt vom Pferd und seiner Nutzung ab.

 

Tut Heißbeschlag weh?

Nein. Das Horn des Hufes ist schmerzunempfindlich. Das kurze Auflegen des heißen Eisens dient nur zur Passkontrolle. Geräusch und Qualm können das Pferd höchstens irritieren.

.
Sei immer informiert. Abonniere gerne den → Newsletter !
×