Keuperzeit

Keuper Keuperzeit Geologie und Erdgeschichte im Steigerwald

Die Keuperzeit – Geologie und Bedeutung im Steigerwald

Was ist der Keuper?

Die Keuperzeit bezeichnet die Phase der Ablagerung von Gesteinen in der späten Trias. Fachlich korrekt spricht man vom Keuper, einer lithostratigraphischen Einheit innerhalb der Germanischen Trias. Sie folgt auf den Muschelkalk und geht dem Jura voraus.

Der Name „Keuper“ stammt aus alten fränkischen Dialekten und beschreibt bunte, bröckelige Tonsteine. Seit dem 19. Jahrhundert wird der Begriff in der Geologie verwendet, um die Schichtenfolge zwischen Muschelkalk und Jura zu beschreiben.

Zeitliche Einordnung

Die Ablagerungen des Keupers entstanden vor rund 235 bis 200 Millionen Jahren. Sie umfassen Teile des Oberladiniums, Karns und Noriums. Weltweit einheitlich ist diese Phase schwer abzugrenzen, da in Mitteleuropa Lücken in der Schichtenabfolge bestehen.


Gliederung des Keupers

Unterer Keuper (Lettenkeuper / Erfurt-Formation)

  • Wechsel aus Ton-, Sand- und Kalkschichten

  • Entstanden in Seen und zeitweise unter Meeres­einfluss

Mittlerer Keuper

  • Vielfältige Gesteinsabfolge: Tone, Mergel, Sandsteine

  • Mächtige Evaporit-Lager mit Gips, Steinsalz und Anhydrit

  • Entstehung in flachen, zeitweise austrocknenden Becken

Oberer Keuper (Rhätkeuper / Exter-Formation)

  • Geprägt durch Sandsteine und Tone

  • Ablagerung in Flussdeltas, Lagunen und bei wiederholten Meeresvorstößen


Mächtigkeit und Gesteinsarten

Die Mächtigkeit schwankt regional stark: In Franken beträgt sie meist 300 bis 500 Meter, in tektonischen Senkungen auch mehrere Kilometer. Typisch sind:

  • Bunte Ton- und Mergelsteine

  • Sandsteine und Dolomite

  • Evaporite wie Gips oder Steinsalz


Keuper im Steigerwald und in Franken

Der Steigerwald liegt größtenteils auf Keupergestein. Sanfte Hügel entstehen durch weiche Tone und Mergel, während härtere Sandsteinschichten markante Höhenzüge formen. Diese geologische Grundlage prägt nicht nur das Landschaftsbild, sondern auch Böden, Landwirtschaft und Weinbau.

Wirtschaftlich bedeutend sind die Gips- und Anhydritvorkommen, etwa in Iphofen, wo die Gipsindustrie seit Jahrzehnten auf Keupergestein aufbaut.


Die Keuperzeit ist die letzte große Gesteinsabfolge der Trias. Mit ihren vielfältigen Sedimenten bildet sie den Übergang zum Jura. Für den Steigerwald ist der Keuper von zentraler Bedeutung: Er prägt Landschaft, Böden und sogar die regionale Wirtschaft.

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